Inhaltsverzeichnis
Zurück in die Sümpfe
Dosenkrieger am Arsch
Kror und Thul'Sad marschierten nun schon einige Tage durch den mit dichtem Unterholz verwachsenen Wald. Stets darauf bedacht, den Kontakt mit Menschen zu vermeiden, versuchten sie, sich in Richtung der Schwarzen Sümpfe von Black Morass durchzuschlagen. Immer wieder mussten sie den schwer gerüsteten Truppen der Allianz ausweichen und mehr als einmal trennten nur ein paar wenige Schritte die fliehenden Orks von den rachsüchtigen Menschen mit ihren glänzenden Rüstungen.
Die beiden Orks flohen immer weiter Richtung Osten, dem Gebirge entgegen. Nach einer Weile schien es, als ob die Krieger der Menschen nicht mehr hinter ihnen, sondern sogar vor ihnen waren. Immer wieder trafen sie auf die Überreste von Kriegstrupps der Orks welche von den Menschen erwischt worden sind. Blutige Leiber, meist übel zugerichtet lagen wild verstreut an so manchen Orten. Die Menschen schienen eine Vorliebe dafür zu haben, die Köpfe der Anführer auf Lanzen zu spiessen und diese in der Mitte der Schlachtfelder aufzustellen. Die restlichen Leichen lagen meist dort wo sie gefallen waren. Ihre eigenen Toten schienen sie immer mitzunehmen, so konnten die beiden Orks nur anhand der roten Blutspritzer auf dem Boden darauf schliessen, dass es überhaupt Verluste unter den Menschen zu beklagen gab. Betrübt über die vielen Verluste, unter anderem auch bekannte Gesichter aus dem Bladewind Clan, stapften sie weiter.
Nachtruhestörung
Nach vielen Nächten schnellen Marschierens und Tagen an welchen sie nur wenig bis gar nicht geschlafen haben erreichten sie einen Bach. Kror, welcher Thul'Sad seid seiner Flucht vor dem Kampf nicht mehr richtig trauen wollte, entschloss sich auf einem Baum in der Nähe zu schlafen. Nach langem schienen sie erstmals eine Pause von der ständigen Präsenz der Menschen zu haben. So machten sie es sich gemütlich und Thul'Sad schlief ein. Kror hielt vom Baum aus Wache über den seltsamen Orkmagier und dachte über das Vergangene nach.
Die Stunden krochen ereignislos an Kror vorüber. Manchmal nickte er ein und schlief ein paar Minuten, nur um wieder von dem einen oder anderen Geräusch aus seinen Träumen gerissen zu werden. Als der Späher gegen das Ende seiner Schicht erneut aufwachte, fühlte er jedoch, das etwas definitiv nicht stimmte. Ein dunkles Summen lag in der Luft und wie Wellen kräuselte ein seltsames Gefühl seine Nackenhaare. Sofort suchten seine Finger die Waffe, angespannt blickte er um sich. Das Gefühl war ihm vertraut, auf Draenor war es in den letzten Jahren immer selbstverständlicher geworden, solche Wellen in der Nähe der Ritualorte der Schamanen zu spüren. Und doch, hier in dieser neuen, seltsamen Welt in der die Weissnasen, Langohren und Bartgesichter heimisch waren, war dies etwas neues, fremdes.
Sein Blick schweifte über das umliegende Gelände, nur um auf Thul'Sad ruhen zu bleiben. Der Magier hielt seinen Stab fest im Griff und dunkle schwarze Wellen schienen aus dem alten Holz der fragilen Waffe zu pulsieren.
The Awakener
Natürlich war es der Magier, fiel es Kror wie Schuppen von den Augen, wer sonst konnte für solchen Mist verantwortlich sein! Also kletterte er von seinem sicheren Baum und näherte sich dem unruhig schlafenden Ork. Aus der Nähe erkannte Kror das sich die Wellen wirklich vom Stab her ausbreiteten. Eine Vielzahl kleiner schwarzer Sprünge zog sich über die gesamte Länge des Stabes und schien der Ursprung der pulsierenden Schwärze zu sein. Vorsichtig geworden suchte sich Kror einen längeren Ast, welchen er, Zweckmässig, „The Awakener“ nannte, den Aufwecker, schliesslich war dies eine bequeme Möglichkeit, Leute zu wecken ohne das er sie direkt berühren musste. Sicherheitsabstand, immer gut. Bewaffnet mit neuem Mut und dem ultimativen Werkzeug des Aufweckens näherte er sich dem Magier und schlug ihm flugs den Ast auf das Gesicht.
Der Getroffene Thul'Sad zuckte zusammen, riss die Augen auf und griff nach seiner Waffe, welche er bereits in den Händen hielt. Das pulsieren hörte sofort auf und nur ein paar schwach sichtbare schwarze Risse blieben übrig. Stinksauer fuhr der Orkmagier Kror an und der aufgestaute Konflikt zwischen den beiden schien beinahe durchzubrechen.
Störenfriede
In diesem Moment hörten die beiden Orks schwere Rüstungen und Stimmen von Menschen durch das Unterholz dringen. Trotz allen Unstimmigkeiten waren die beiden so geistesgegenwärtig und hielten augenblicklich mit ihrem Disput inne. Mucksmäuschenstill machten sie sich bereit zur Flucht, die Unstimmigkeiten waren nebensächlich. Leise standen die beiden auf und schlichen sich davon. Gerade als sie sich jedoch absetzen wollten, stolperten drei Menschen in schweren Rüstungen, bewaffnet mit Langschwert und Schild aus dem Wald. Sie blickten sich kurz auf der kleinen Lichtung um und entdeckten die beiden Orks welche sich davonschleichen wollten. Sobald diese das Geschrei der Menschen hörten, ergriffen sie die Flucht und rannten so schnell sie konnten in den Wald.
Die Menschen folgten den Orks, rannten schreiend hinter ihnen her und schwangen ihre Waffen als würde das die beiden flüchtenden aufhalten. In Windeseile rannte Kror davon, Thul'Sad direkt hinter ihm versuchte er so viel Platz wie möglich zwischen sich und die Verfolger zu bringen. In all der Eile, und noch mit Schlaf in den Augen, verfing sich jedoch Thul'Sad's Fuss in einer Wurzel und er fiel der Länge nach hin. Sein Stab knallte auf den Waldboden und ein Teil des oberen Drittels zersprang, nur um darunter eine dünne Struktur aufzudecken. So gerne er wollte hatte der Magier jedoch keine Zeit sich um sonderbare Tatsachen zu kümmern und rannte sofort weiter. Kror welcher mittlerweile einiges an Boden gutgemacht hatte, entschloss sich, den Menschen einen Denkzettel zu verpassen und befestigte schnell das Ende seiner Kette an einem nahen Baum. Danach warf er sich hinter einem weiteren Baum in Deckung und wartete. Er liess Thul'Sad passieren und straffte kurz bevor die Menschen zwischen den Bäumen durchrannten seine Kette.
Die Menschen, im Glauben an leichte Beute, übersahen die gespannten Glieder aus Metall und verfingen sich darin. Mit ihren schweren Metallrüstungen konnten sie die Balance nicht mehr halten und fielen, ziemlich plump, auf die Nase. Grölend rannte Kror an den gefallenen vorbei und hielt nur wenige Meter später wieder an. Während Thul'Sad sich unsichtbar machte und zwischen den Bäumen verschwand, stand Kror am Rande der Lichtung und spielte mit der dornenbesetzen Metallkugel, welche mittlerweile zu einem beliebten Werkzeug für ihn geworden war. Beherzt nahm er Anlauf und warf das Stück Metall mit voller Wucht gegen die Menschen. An diesem Morgen war das Glück jedoch nicht auf der Seite des Spähers und so warf er die Kugel an einen nahen Baum. Mit einem lauten Krachen verschwand diese im Unterholz, was die sich aufrappelnden Menschen zu einem Grinsen verleitete.
Beide Orks gaben ein zweites Mal Fersengeld und verschwanden so schnell sie konnten im dichten Unterholz. Sie rannten eine Weile um genügend Abstand zwischen sich und die Verfolger zu bringen und versteckten sich ein weiteres Mal in den Büschen nahe dem Fluchtpfad. Sie sahen wie die menschlichen Krieger abgekämpft angerannt kamen und überlegten sich beinahe, die drei anzugreifen. Doch die Vernunft siegte und so wurden sie Zeuge wie die drei Menschen enttäuscht das Handtuch warfen und die Verfolgung abbrachen. So kehrten sie zurück zu der Stelle an der Kror seine Kugel verloren hatte, nur um nach einer Stunde intensiver Suche, abzubrechen um nicht Gefahr zu laufen einer menschlichen Patrouille in die Finger zu geraten.
Noch immer gegen Osten
Wieder marschierten sie weiter, immer auf der Hut, immer vorsichtig. Nachts marschierten sie und am Tag schliefen sie wo immer sie Gelegenheit fanden. In jeder freien Minute widmete Thul'Sad sich seinem Stab und entdeckte das unter dem Holz der Eisenblattranke aus welchem sein Stab befand, eine Knochengleiche Struktur lag. Stück für Stück brach er das Holz auseinander und sah, das darunter ein seltsamer Stab aus verschiedenen Unterarmknochen zum Vorschein kam. Seinen magischen Untersuchungen hielt der Stab jedoch stand und verwehrte ihm so jeden Einblick in das Geheimnis seines einstigen Meisters Urgaur Scarletrobe.
Kror indessen musterte Thul'Sad nachdenklich und verfiel während der nächsten Tage in brütendes Schweigen. Nur die gelegentlichen Sticheleien zwischen den beiden störte die Umwelt um die Orks. Sie stiessen immer wieder auf die Zeichen menschlicher Anwesenheit, doch hatten sie Glück und konnten direkten Konfrontationen immer wieder aus dem Weg gehen.
Feuerschein am Talesgrund
Ein paar Tage später erklommen die beiden Orks einen nahen Hügel. Als sie an der Spitze angekommen waren, konnten sie tief im unter ihnen liegenden Tal einen rötlichen Schein erkennen. Sie schauten etwas genauer hin und erkannten, das es sich dabei um ein kleines mit Holzpalisaden gesichertes menschliches Dorf handelte, welches von Belagerungswaffen unter Feuer genommen wurde. An den Palisaden konnten sie erkennen, das sich die Einwohner gegen eine angreifende Streitmacht zur wehr setzten. Diese Streitmacht schien gegen die Mauern zu drücken und setzte die Menschen in den Verteidigungspositionen stark unter Druck.
Eine Schlacht war eine willkommene Abwechslung für die beiden flüchtenden Orks und so war schnell beschlossen, die angreifenden Belagerungswaffen zu inspizieren, um herauszufinden, wer eigentlich gegen die Menschen kämpft. Sie huschten durch das dunkel und konnten, je näher sie kamen, Kriegstrommeln eindeutig orkischer Abstammung hören. Schnell beschleunigten sie ihre Schritte und trabten Richtung des schweren Kriegsgerätes.
Dort angekommen konnten sie die grossen Katapulte orkischer Bauart sehen, welche Ladung auf Ladung von brennenden Töpfen auf die kleine Stadt abschoss. Über den Maschinen, welche ächtzend Tod und Verderben auf die Feinde der die Horde regnen liessen, prangten die Wimpel des Thunderlord Clan. Sie erkundigten sich nach der Front und wo sie am besten zu gebrauchen seien, dann wandten sie sich Richtung Palisaden und rannten los.
Brückenkopf
Kror und Thul'Sad stürzten sich in den Kampf und bahnten sich einen Weg zum Anführer der Kampfeinheit. Dieser stand, seinen glühenden Hammer auf die Menschen eindreschend, auf einer Bresche und hieb sich und seinen Orks eine Gasse durch die Verteidiger. Mit vereinten Kräften gelang es den Orks die Menschen zurückzudrängen und in das Dorf einzudringen. Gerade als sie das Dorf stürmten, geschah jedoch etwas, was das Schlachtenglück zu wenden drohte.
Unter den vorstürmenden Orks, welche das Dorf in Brand setzten und die letzten menschlichen Verteidiger vor sich her trieben, schlugen plötzlich Brandgeschosse ein. Die Katapulte der Orks feuerten in ihre eigenen Reihen. Wütend drehte sich der Anführer um, gönnte so den flüchtenden mehr Zeit sich zu sammeln. Als er zurückblickte, zusammen mit seiner Hundertschaft Orks, sah er das weitere Soldaten der Menschen die schutzlosen Katapulte von hinten angegriffen hatten und diese nun gegen die Orks einsetzten. Kror wie auch Thul'Sad erkannten die Weisheit in des Anführers Befehl, die Katapulte und die Menschen hinter ihnen zu ignorieren und vorwärts zu stürmen. Der grösste Rest der Orks hingegen, wandte sich schäumend dem neuen Feind zu und wechselte die Front, um sich gegen die heranstürmende Reiterei zu werfen.
Während hinter ihnen die Truppen einen verzweifelten Kampf gegen die Übermacht der Menschen focht, trieben der Anführer und ein paar wenige Orks die Verteidiger weiterhin vor sich her. In der Mitte des Dorfes kamen sie an eine Brücke, welche den mehrere Schritt breiten Fluss der das Dorf teilte überquerte. Die Menschen hatten dort eine letzte Verteidigungslinie erstellt wo sie sich als Wall aus Schilden aufgestellt hatten. Mit schauerlichem Gebrüll schüchterten die Orks die Menschen ein, doch der Wall blieb bestehen. Da trat Thul'Sad vor und verwandelte seinen Arm in einen grossen Tentakel. Mit diesem griff er zwischen die entsetzten Menschen, packte einen am Handgelenk und riss ihn aus der Formation. Mit voller Wucht hieb er den unglücklichen Menschen gegen die Brücke und warf ihn danach zurück in den Wall. Von Panik und Entsetzen erfüllt lies die Moral der Menschen nach und es entstand eine Lücke. Der Anführer lies sich diese Gelegenheit nicht entgehen und stürtze sich zusammen mit seiner Meute auf die Menschen. Der Kampf war schnell und Brutal und die Gruppe des Anführers verlor trotz ihrer Wildheit und den verängstigten Menschen drei weitere Kameraden. Doch der Widerstand war gebrochen und die letzten verbleibenden Menschen stellten keine wirkliche Herausforderung dar.
Rückzug
Schnell überquerten sie die Brücke und wandten sich um. Die Hoffnung, weiteren Orks einen Weg zu bahnen schwand beim Anblick der in schwere Rüstungen gepackten Truppen der Menschen. Diese hatten den Widerstand der Orks gebrochen und kämpften nur noch gegen die vereinzelnden Krieger die sich halten konnten. Es war klar, wenn die Brücke stehen blieb, würden die Menschen die Verfolgung aufnehmen und sehr wahrscheinlich erfolgreich aus einem Scharmützel hervorgehen. Der Anführer befahl, die Brücke zu zerstören und sofort machten sich die verbliebenen Orks an die Arbeit. Verzweifelt hieben sie auf die solide Steinkonstruktion ein, doch nur der Hammer des Anführers schien wirklich grössere Brocken lösen zu können.
Dann, als bereits die ersten Pfeile über die Brücke flogen, stürze der Mittelteil unter einem weiteren kräftigen Hieb des Anführers ein. Die Orks beendeten ihr Werk und zerlegten den Rest der Brücke so weit, das eine schnelle Reparatur des Bauwerkes nicht möglich war. Dann entschwanden sie in die Nacht und klopften sich gegenseitig auf die Schulter, obgleich das Überleben nicht ganz ohne Preis erkämpft wurde.
Neuer Chef, alter Name
Später, am frühen Morgen, nach langer Flucht durch das Dunkel, sassen die überlebenden Orks, zehn an der Zahl, um ein kleines Lagerfeuer, welches sie entzündet hatten. Die Wachen wurden eingeteilt und jeder der durfte, legte sich schlafen. Erstmals seit dem Verlust ihrer Kameraden im Kampf gegen den Hochelfen, konnten Kror und Thul'Sad aufatmen. Sie waren nicht mehr allein.
Am nächsten Abend, als auch der letzte Ork sich den Schlaf aus den Gliedern gerissen hatte, stellten sich Kror und Thul'Sad dem Anführer vor. Er selbst stellte zuerst seine Untergebenen vor. Serok, Schüler seines Beraters, Kargoth, Hexenmeister und Krieger und Buradrom, Krieger aus der vordersten Front des Thunderlord Clan. Dann, nach einer kurzen Pause, gab er seinen eigenen Namen bekannt. Er war Orgrimm Doomhammer, erster General des legendären, blutrünstigen Blackhand und enger Freund seiner Familie. Selbst der kleinste und schwächste Peon kannte seinen Namen, denn er ist bekannt für seine taktischen Fähigkeiten sowie für seinen harten aber fairen Umgang mit jenen die unter ihm dienen.
Sich ausrechnend das sich ihre Überlebenschancen mit einem solchen Anführer beträchtlich erhöht hatten, schlossen sich die beiden dem General des Thunderlord Clans an. Doch für überschwängliche Freudentänze blieb keine Zeit, es war wichtig schnell wieder zum Rest der Horde in den Schwarzen Sümpfen zu stossen.
Unerwartete Hilfe
Ein paar Tage später, nach einem langen, mühsamen Aufstieg auf den Marshlandpass, erreichten sie die Grenze zu Black Morass, dem Ort an dem die Orks das dunkle Portal errichtet hatten. Sie kämpften sich durch Schnee und Wind, wanderten vorbei an den geschwärzten Ruinen der alten Festung am Fusse des Redrige Gebirge und drangen in die modrigen Tiefen des Ortes ein an dem die Orks ihre ersten Stützpunkte errichtet hatten. Die Reise durch den Sumpf war, wie erwartet, keine einfache Sache. Überall gab es Pfützen, Tümpel und kleine Flüsschen. So watete, hüpfte und sprang die kleine Gruppe um Orgrimm durch das gefährliche Gebiet um möglichst schnell in die Nähe des dunklen Portals zu kommen, wo sie die Sicherheit der Horde geniessen konnten.
Nach knapp zwei weiteren Tagen jedoch entdeckten sie eine Reihe von schwarzen Punkten am Horizont, welche sich schnell näherten. Kror und Thul'Sad sahen sich entsetzt an, die fliegenden Zwerge und ihre vermaledeiten Greif schienen sie entdeckt zu haben. Sie zählten zehn Reiter welche ihre Formation änderten sobald der erste die kleine Gruppe entdeckte. Während Kror und Thul'Sad die anderen vor der Gefahr warnten, rannten sie sofort los. Der schnelle Marsch von vorhin wurde zur wilden Hatz durch den Morast. Kaum noch auf die Tücken des Geländes achtend rannten die Orks um ihr Leben. Genau in diesem Moment begannen auch die ersten Hämmer zu fallen. Der Boden bebte, Bäume wurden zerstört und Dreck und Erde durch die Luft gespritzt. Die Orks warfen sich in Deckung, versuchten sich zu verstecken und unter dem dichten Blätterdach fortzubewegen.
Nach einigen Schwierigkeiten erreichten sie einen grösseren Landstreifen, welcher nicht von Bäumen überwuchert wurde. Ratlos stand die kleine Gruppe im Schutz der Bäume und schaute auf die kurze Stecke ohne Deckung. Kror und Thul'Sad wussten aus eigener Erfahrung, das die Zwerge nur auf ein Lebenszeichen warteten auf das sie ihre Angriffskraft richten konnten. Da die baumlose Zone scheinbar seitlich nicht begrenzt war, wurde der Vorschlag, die Lichtung zu umgehen wieder verworfen. Die Orks wollten so kurz vor der Sicherheit nicht aufgeben und so entschlossen sie sich, entgegen den Befürchtungen von Thul'Sad und Kror, die Distanz mit einem Sprint zu überbrücken. Als sie losrannten reagierten die Zwerge wie es die beiden vorausgesagt hatten und gingen sofort zum Sturzflug über. Doch gerade als diese ihre Hämmer auf die Orks niederregen lassen wollten, stieg grüner Nebel aus dem Sumpf auf und stieg so schnell empor, dass er den Reitern ihre Sicht raubte. Die Orks waren verwirrt, und konnten nicht fassen was sie sahen. Sobald der Nebel die Zwerge erreichten, stürzten diese wie vom Stein getroffen vom Himmel. Und als der letzte der Zwerge der Schwerkraft folgte, ertönte ein grausames Gelächter aus dem Nebel. Die Orks waren Sicher.
Orgrimms Feste
Der letzte Teil der Reise war nicht viel mehr als ein kleiner Spaziergang durch unwegsames Gelände. Die Tümpel und Flüsschen durchzogen noch immer die Landschaft, doch vermehrt sahen sie Trampelpfade und kleinere Brückenkonstruktionen in der Bauart der Orks. Dann hörten sie das dumpfe Schlagen von Metall gegen Holz und sie erreichten die ersten Peons, welche mit dem Fällen von Bauholz betraut waren.
Stetig sahen sie mehr Orks. Palisaden und Türme, Gräben und kleinere Festungen, Bauernhöfe und Nutztierbauten, Schmieden und Sägereien wurden sichtbar und zeigten den groben Glanz einer starken orkischen Horde. So wanderten sie weiter, im Schatten des grossen Generals Orgrimm Doomhammer gelangten sie unbehelligt durch die Ländereien der anderen Clans und erreichten zuletzt den Boden des Thunderlord Clans.
Am Rande eines Sees stehend, lag Arkkum Stand, die neue Festung von Orgrimm und Zeichen seiner Macht über die Truppen der Thunderlords. Noch war sie nicht ganz fertig und an vielen Orten waren Peons damit beschäftigt, Mauern, Türme und Pallisaden zu bauen. Doch das störte die von der langen Flucht müden Orks nicht. Ihnen wurde ein privates Quartier zugewiesen, eine grosse Ehre für normale Orks, und sie fielen in einen tiefen traumlosen Schlaf.
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