Inhaltsverzeichnis
Maugan’s Hammer
Heartwood,
In den frühen Morgenstunden
Frühjahr, Jahr 1 n.DP.
Stadt der Menschen
Das Rudel Hundemenschen gehorchte den Orks, allen voran Throag aufs Wort. Die Starken regieren die Schwachen, so war es schon immer, und der grünhäutige Anführer machte da keinen Unterschied für sie. Sie respektierten die fremdartigen Wesen und schlugen Profit aus deren Präsenz wo immer sie konnten.
Die kleine Gruppe orkischer Späher wanderten zusammen mit ihren neuen Verbündeten durch das Land der Menschen. Noch immer auf der Suche nach grösseren Streitkräften die sich der Horde in den Weg stellen könnte, Nachschublinien welche sich zu plündern lohnten und einem Lagerplatz der den vielen Orkkriegern genügend Platz boten. Ein paar Tage sind vergangen seit sie den Bauernhof komplett zerstört hatten, die erste grössere Nahrungsquelle. Vor kurzem sind sie auf eine grosse Stadt der Menschen gestossen welche über eine Garnison und hohe Stadtmauern verfügte. Nach einer Runde um die Stadt entschieden sie sich, die Späher aufzuteilen um mehr Gebiet zur gleichen Zeit abzudecken.
Bandag Bloodmouth und seine kleine Gruppe blieb zusammen mit Throag und den Hundemenschen nahe des Dorfes und sorgte für Disziplin sowie für ein Basislager zu welchem die Späher zurückkehren würden. Naishra und ihr Trupp wandten sich Nordwärts und folgten einer der Reichsstrassen der Menschen. Mok’Gar Winterstare folgte der südlichen Reichsstrasse und An’Raak, Borknagar, Kror und Thul’Sad, zusammen mit dem kleinen Arl folgten der westlichen Strasse welche Richtung Gebirge führte.
Feuerschein
An’Raak hielt die Gewohnheit bei Nacht zu reisen aufrecht um die hier weit häufiger vorkommenden Menschen und ihre Patrouillen zu vermeiden. Nach ein paar Tagen des Reisens während der Nacht sah der kleine Trupp kurz vor dem Morgengrauen einen Feuerschein am Strassenrand, nahe des Waldes. Sie teilten sich auf und Kror schlich vor um das Feuer zu inspizieren. Das Feuer war von ein paar kleinen Gestalten, Zwergen, angefacht um sich während der kühlen Nacht warm zu halten und die Wildtiere abzuschrecken. Die Zwerge, sieben an der Zahl, hatten eine grosse Truhe aus Metall bei sich und schienen schwer bewaffnet zu sein. Die vier schwer bewaffneten Zwerge und die zwei eher jungen und nur mit Werkzeugen ausgestatteten Zwerge wurden angeführt von einem stämmigen Zwerg in einer edel gearbeiteten Rüstung. Leise schlich Kror wieder davon und eilte wieder zum Sammelpunkt.
Muskeltraining
Nach einer kurzen Beratungszeit stand die Entscheidung fest, man wollte die Zwerge zum Kampf stellen um einen Blick in deren seltsame Kiste zu werfen. Die Orks verschwanden mit einem kurzen Nicken in den nahen Büschen und der kleine Arl begleitete Kror. Der Plan musste nicht besprochen werden, die Zwerge würden nicht mal merken was über sie gekommen ist. Kror bestieg einen Baum und bereitete sich innerlich auf den Eröffnungswurf seiner schweren Kugel vor. Dann warteten sie.
Nach kurzer Zeit vernahmen sie die metallischen Geräusche von Rüstungen und Waffen. Die kleinen Fässer plauderten in ihrer dumpfen Sprache und gaben sich nicht mal Mühe die Umgebung im Auge zu halten. Borknagar sammelte seine Energien die sich wie schwarzer, klebriger Schleim um seine Arme sammelte und wartete auf den richtigen Moment. Dann ertönte das helle „klank“ von einer Stahlkugel die auf einen Helm trifft. Borknagar liess der Magie freien Lauf und schleuderte die düstere Kugel auf die kleine Gruppe Zwerge. An’Raaks Wolf heulte laut und sprintete mit seinem tief ins Fell geduckten Reiter durch das Unterholz auf die Hauptstrasse. Die aufgeschreckten Zwerge zogen überrascht die Waffen und glitten auf dem schwarzen Schleim welcher sich auf dem ganzen Boden verteilt hat aus. Die stämmigen Krieger fassten sich jedoch erstaunlich schnell und der Kampf wurde wüst und wild. Scharfe Schneiden pfiffen durch die Luft, Stahl traf auf Holz und Fleisch, Sehnen wurden durchtrennt und Knochen zerquetscht. Kror stürzte sich mit vollem Einsatz in die Kampf, mit seinem Streitkolben auf die gepanzerten Körper eindreschend. Borknagar sendete Flammenwelle um Flammenwelle aus seinen Fingern und verbrannte Gesichter, Arme und Bärte. An’Raak schien überall zur gleichen Zeit zu sein und bewegte sich mit seinem Wolf wie ein Fisch durch den Strom. Der Hundemensch geriet schnell in Bedrängnis und musste von Kror freigehauen werden. Nur Thul’Sad schlenderte mit einer Seelenruhe durch das Kampfgebiet und verwandelte seinen Arm mit ein paar einfachen Gesten in einen monströsen purpurnen Tentakel der Rüstung und Zwerg zerquetschte als ob sie aus dünnem Blech bestehen würden.
Rätselhafter Inhalt
Der Kampf fand ein Ende und die Orks, alle mehr oder minder geschunden, begannen die Spuren zu beseitigen um sich nicht zu verraten. Schnell wurden die blutenden Leichen in die Büsche gezogen und das Blut mit dem Staub der Strasse bedeckt. Dann zogen sich die Orks auf eine kleine Lichtung abseits der Strasse zurück und betrachteten die erbeutete Ausrüstung und die seltsame Kiste. Alle waren neugierig auf deren Inhalt und so versuchte man, den Behälter zu öffnen. Es wurde gezogen und geschoben, dagegen getreten und mit der Axt drauf gehauen, doch alle orkische Manier schien beinahe spurlos von der Kiste abzuprallen. Nachdem rohe Gewalt nichts gebracht hatte, begann man sich auf ruhigere Methoden zu besinnen und studierte den Aufbau der Kiste genauer. Schnell waren dünne Spalten in der Ornamentierung gefunden und mit zwei Drehungen konnte der Deckel abgehoben werden. Im innern befand sich ein schwerer Kriegshammer und eine versiegelte Botschaft in (für Orks unverständlichem) zwergisch. An'Raak schnappte sich den Hammer und bestätigte mit einem tiefen Grollen seinen Anspruch, keiner wagte zu widersprechen.
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