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rpg:warcraft:lokroth_s_hoehle

Lokroth's Höhle

Heartwood,

Am frühen Abend, ein Tag später

Frühjahr, Jahr 1 n.DP.

Tücken der Technik

Nach dem langen und harten Tag ruhten sich die Orks aus. Monty, Kure und Poi'Son begannen mit der Reparatur des Antriebs von Monty's Karren und kamen ziemlich gut voran. Als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte und den hellen Schein des Tages in ein feuriges Rot verwandelte erwachten die Orks wieder. Gerade als sie sich mit Monty über die Abreise unterhielten, hörten sie ein lautes Geräusch aus dem Innern des Wagens. Monty schaute sofort nach um was es sich handeln könnte, und fand Poi'Son völlig verheddert im Uhrwerkantrieb. Der arme Lehrling konnte nichts dafür, eine Schraube des Antriebs hat sich gelöst und ein heilloses Durcheinander war die Folge. Monty begutachtete den Schaden und bat die Orks um Hilfe. Die Agiferrations-Spirale war gebrochen und musste ersetzt werden. Da Monty nicht genug Eisen dabei hatte um einen Ersatz zu werkeln, spannte er die Orks für diese Aufgabe ein. Während also Kror, Thul'Sad und Arl Wache bei Monty's Wagen standen, gingen An'Raak, Borknagar und Kure Richtung Gebirge weiter, um das benötigte Eisen aufzutreiben.

Simple Wahl

Monty hatte ihnen eine grossartige Belohnung versprochen und so machten sich die zwei Orks und der kleine Goblin auf den Weg um nach Eisen zu suchen. Monty hatte ihnen gesagt das es verschiedene Möglichkeiten gab, an das Erz zu kommen, jedoch waren nur zwei wirklich viel versprechend. Einerseits konnten sie die Berge absuchen bis sie eine an der Oberfläche liegende Ader fanden, oder sie konnten eine Mine der Zwerge ausmachen und diese bestehlen. Mit Monty's Kutten, welche die Orks geschenkt bekamen, konnten sie auch unter Tags unerkannt reisen, was die Orks dazu bewegte, auch bei Sonnenschein weiterzugehen. Nach guten drei Tagen Marsch, Kure hatte ja weder Pferd noch Wolf, kamen sie zum Fusse des Gebirges. Sie erreichten eine Kreuzung bei welcher sich ein kleinerer Weg mit tiefen Wagenspuren von der Hauptstrasse entfernte. Sich an die Zwerge erinnernd, entschlossen Borknagar und An'Raak den kleinen Gesellen ihre Erzeugnisse abzunehmen. So folgten sie dem kleineren Weg hinauf ins Gebirge, vorbei an vielen Schritt tiefen Schluchten, Überresten eines Transportkarrens, bis sie auf ein kleines Plateau kamen. Es hatte schon eingedunkelt und sie konnten im schwachen Mondlicht zwei kleinere und ein grosses Gebäude ausmachen.

Ungewöhnliche Stille

Eine Schmiede, ein Wohngebäude mit Eingang zur Mine und ein Schmelzofen standen auf dem kleinen Platz und machten einen trostlosen, verlassenen Eindruck. Eine einsame Öllampe brannte vor dem Eingang des Wohnhauses, dessen Tür offen stand und sanft im Wind hin und her wiegte. Aus dem Gebäude mit dem Schmelzofen, etwas abseits gelegen, drang tiefrotes Licht und schwarzer Qualm stieg aus dem schiefen Schornstein. Das kleinste Gebäude, die Werkzeugschmiede lag komplett im Dunkeln, die Einrichtung sorgsam verstaut, und die Esse so vorbereitet als ob der Schmied jederzeit zurückzukommen gedachte. Die kleine Gruppe marschierte, ihre Waffen zum Schlag bereit, auf die Schmiede zu, durchsuchten die kleine Werkstatt und schauten sich ratlos an. Kure und die Orks konnten sich nur per Zeichensprache verständigen, waren alle drei, der anderen Rasse Sprache nicht mächtig. Monty hatte zwar für den Notfall zwei Tränke mitgegeben, welche eine direkte Kommunikation für eine Stunde ermöglichten, doch keiner der drei hielt die Situation für entsprechend dringend. Man entschloss sich, zum Wohnhaus weiterzugehen und schlich so leise wie möglich über die kleine Wiese. Vorsichtig stiessen sie die Eingangstür auf und spähten in die Bogenaussparungen welche einem Eindringling ein böses Ende bereitet hätten, wäre jemand bewaffnet dahinter gestanden. Doch da war niemand. Der Raum war von einer kleinen Lampe spärlich beleuchtet und auch die nächste Türe stand offen. So drangen sie immer tiefer ins Wohnhaus ein, doch weder in der Garderobe, in der Küche, im Raum des Vorstehers noch in den allgemeinen Schlafräumen fand sich eine Spur der Zwerge. Dann verlies sie die Sorglosigkeit und Kure trank einen der beiden Zaubertränke um im Notfall schnell mit den beiden grossen Orks kommunizieren zu können.

Totes Fleisch

Einzig der Abort des Wohnhauses wies Spuren auf. so waren überall vor der Toilette, welche mit in Holz gerammten Steinkeilen zugehalten wurde, Spuren blutiger Pfoten von der Grösse eines kleinen Wolfes. Ein wenig verunsichert beschlossen sie, zuerst den Schmelzofen zu besichtigen und die Besichtigung der Toilette auf später zu verschieben. Gesagt getan marschierten sie aus dem Haus und fanden auf dem Weg zum Ofen einen Karren, dessen Reittier, ein Reitwidder, mit eingeschlagenem Kopf noch immer im Zuggestell hing. Angewidert gingen sie weiter, und begannen sich langsam Fragen zu stellen, was hier eigentlich los war. Der Schmelzofen war, beruhigenderweise, leer. Das grosse Feuer unter dem Erzkessel glühte zwar noch stark, dennoch konnte Kure mit Bestimmtheit sagen, das hier mindestens zwei Tage lang niemand zu schaffen gemacht hatte. Sie entschlossen sich zurückzugehen und auf die Gefahr hin, ein Monster frei zu lassen, die Türe zum Abort dennoch zu öffnen. Angespannt standen sie vor der kleinen Türe und An'Raak schlug mit seinem Hammer die Steinkeile aus dem Holz. Die Tür ächzte und begann in ihre Richtung aufzugehen. Die Orks und der kleine Kure hielten ihre Waffen bereit um sich gegen jeden Feind zu verteidigen. In dem Moment schob sich die Türe ganz auf und ein blutüberströmter Zwerg fiel, vor den enttäuschten Gesichtern der Orks und dem erleichterten Kure's, auf den Boden. Er war tot, schon länger, und hatte eine klaffende Wunde in der Bauchgegend. Trotz eingehender Untersuchung konnten sie sich keinen Reim auf die Leiche und die Spuren machen. Da ihnen jedoch auch die Zeit langsam davon lief, entschlossen sie sich, nachdem sie den Spind des Aufsehers geräumt hatten und einen ulkigen Becher gefunden haben, in die Höhle zu gehen und selber nach dem Erz zu schürfen.

Finsteres Loch

So standen sie vor dem gähnenden Loch, welches dunkel wie der Schlund eines wartenden Raubtiers, vor ihnen in den Berg führte. Sie entzündeten die Fackeln und begannen, dem befestigten Gang in die Tiefe zu folgen. Nach einer kleinen Abzweigung führte der Gang weiter in den Leib des Berges und wurde zunehmend weniger gesichert. Es schien als ob die Zwerge hier erst mit dem Abbau von Erz begonnen haben. Wieder eine Biegung später standen sie vor einem kleinen Gang, der in einer unbearbeiteten Felswand endete. Links, etwa drei Schritt vom Ende des Ganges, schien ein Loch in der Wand zu klaffen. Ratlos versammelten sie sich darum und spähten in das Dunkel. Im Schein der Fackeln konnten sie eine spiegelnde Fläche erkennen und Wasser hören. Mut fassend kletterten sie durch das Loch und standen nach ein paar Schritten in einer grossen Höhle. Im Zentrum dieser Höhle befand sich ein grösserer See dessen dunkle Wasser bewegungslos dalagen.

Feenfeuer

Das Dunkel absuchend arbeiteten sich die Orks und der Goblin vor, Schritt für Schritt traten sie tiefer in die Eingeweide des Berges. Dann, plötzlich sahen sie ein Licht vor ihnen. Etwa vierzig Schritt weiter bewegte sich das kleine Licht, als ob es von einer körperlosen Kraft getragen wurde. Ein weiteres Licht erschien, noch eines. Immer mehr Lichter sammelten sich vor und hinter An'Raak und den seinen. Sich auf einen Hinterhalt vorbereitend bildeten sie einen Kreis und schritten weiter auf die grösste Anzahl Lichter zu. Dann hörten sie eine Stimme, klein und brüchig fing sie an zu rufen: „Logott, Logott“. An'Raak und Borknagar schauten Kure verständnislos an, doch auch der kannte die Bedeutung dieses Wortes nicht. Dann fielen mehr und mehr der piepsigen Stimmen in das Geschrei ein.

Plötzlich, mit einem Schlag war es ruhig, und die Lichter kamen schnell näher. Kleine, pelzige, rattengesichtige Kreaturen huschten aus dem Dunkel hervor und der Grösste unter ihnen stürzte sich mit den Worten: „Du nicht nehmen Kerze!!“ als erstes auf die verblüfften Helden. Nur mit Müh und Not konnten sie sich verteidigen, denn obwohl sich die Kräfte der kleinen Biester knapp mit denen Kure’s vergleichen liessen, war ihre Zahl das Problem. Doch weder Ork noch Goblin gaben auf und so wurden die rattengesichtigen Scheusale eines nach dem anderen zerschmettert oder in den See geworfen. Als mehr als die Hälfte der Kreaturen ihr Leben gelassen hatte, zogen sie sich zurück. An’Raak, Borknagar und Kure nutzen die Zeit, um zu verschnaufen. Kure trat per Zufall ins Wasser des Sees und entdeckte dort die Leichen der Zwerge die sehr wahrscheinlich einst die Minen bearbeiteten.

Augen im Dunkel

Plötzlich versammelten sich die Lichter wieder am andern Ende der Höhle. Leise begannen sie wieder mit dem Kreischen des einen Wortes welches sie immer und immer zu wiederholen schienen. Kure und die Orks konzentrierten sich stärker und dann konnte fiel es Kure wie Augen von den Schuppen. Sie schrieen nicht Logott, sondern Lokroth, „Die Dunkle“. Dann verstummten die Stimmen plötzlich und sie hörten leise Geräusche hinter sich. Sofort kampfbereit drehte sich die Gruppe um und blickte direkt in acht schwarze spiegelnde Augen. Eine gigantische Spinne mit zwei vor Gift tropfenden Fangzähnen stand direkt vor der Gruppe und attackierte sofort. Kure wurde am Oberkörper getroffen und grünes Gift floss aus der Wunde. Borknagar entliess geistesgegenwärtig einen Flammenstoss auf die Bestie welche sich heulend zurückzog. An’Raak stürzte sich mit seinem Hammer auf das Vieh, hieb nach dem massiven Kopf und traf es an einem seiner acht zwei-einhalb Orks langen Beinen. Wieder griff die Spinne an, raste mit Höchstgeschwindigkeit auf Borknagar zu und hieb mit den Fangzähnen tief in seinen Oberschenkel. Der Ork zuckte kurz zusammen, konnte seinen Schock jedoch unter Kontrolle bringen und liess erneut einen Flammenstrahl den Leib der Spinne streicheln. Mit einem weiteren Schwung von seinem Hammer hieb An’Raak der abgelenkten Spinne den Schädel ein und grüne Flüssigkeit spritzte überall umher.

Erbe der Dunklen

Die beiden Orks waren erschöpft und nahmen erst in dem Augenblick wahr, das der kleine Kure kreidebleich neben ihnen am Boden lag und sich immer weniger bewegte. Lokroth's Gift schien seinen Körper in Besitz genommen zu haben und schüttelte den kleinen Goblin. Die Orks nahmen die Fangzähne von Lokroth als Trophäe und trugen den fiebrigen Leib aus der Höhle und konnten noch beobachten wie sich die kleinen Lichter um den toten Körper der Spinne scharten. Draussen angekommen betteten sie Kure auf das Bett des Aufsehers und schlossen die Tür. An’Raak und Borknagar machten sich sofort daran wieder in den Tunnel zu gehen und Erz zu sammeln, schliesslich wollten sie ja den eigentlichen Auftrag noch abschliessen. Nach viel Arbeit und noch viel mehr Schweiss war es endlich vollbracht. An’Raak und Borknagar hatten zwanzig Barren Eisen zusammengetragen und machten sich umgehend wieder auf den Weg Richtung Monty.

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