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rpg:warcraft:auf_der_flucht

Auf der Flucht

Stormwind,

Kurz nach dem Aufmarsch der Horde

Sommer, Jahr 1 n.DP.

Die Belagerung beginnt

In der Dämmerung des Abends beginnen die 3 Armeen mit dem Marsch auf Stormwind. Sie graben sich kurz vor den ersten Palisaden ein und warten bis die Nacht vollständig hereingebrochen ist. Danach sammelt sich die Horde und es wird Aufstellung genommen. Auf das Kommando der Anführer, ein gewaltiger Trommelwirbel, löschen alle Orks des Bleeding Hollow Clan sowie der Twilight Hammer Clan gleichzeitig die Fackeln aus. Die Orks der Burning Blade Clan kommen nur teilweise dem Kommando nach, was den Effekt jedoch nur ein wenig schmälert. Zu dieser Zeit beginnen Wolken den Mond zu verdecken und tauchen die Krieger der Horde in komplette Dunkelheit. Danach schlagen die Kriegstrommeln einen immer schneller werdender Takt und die Orks setzen sich wie Schatten in Bewegung. Die menschlichen Verteidiger machen sich ängstlich bereit auf den kommenden Kampf. Das Pech kocht und die Steine stehen bereit, die Schlacht beginnt. Kurz bevor die Angreifer die erste Verteidigungslinie erreichen reisst die Wolkendecke auf und gibt den Blick auf tausende heranstürmende Orks frei. Dann fliegen die ersten Pfeile. Die erste Welle der Verteidiger fällt nach einem kurzen Kampf der nicht mal 2 Stunden dauert. Ihre Verluste, da sie gering sind, ignorierend stürmen die Orks weiter durch das Tal auf die zweite Linie vor der Stadt zu. Die zweite Verteidigungslinie wird zusätzlich zu den normalen Truppen mit Magiern der Stadt verteidigt. Nach einem weiteren Kampf, der diesmal jedoch bis kurz vor dem Morgengrauen dauert fällt auch der zweite Verteidigungsring der Menschen unter dem Ansturm der Orks. Als die Sonne ihre gelblichen Lichtfinger über das Gebirge auf das Schlachtfeld wirft, beginnen die Orks mit dem Finalen Angriff auf die letzte Mauer vor der Stadt. Diesmal stellen die Menschen alles gegen die Orks was sie besitzen, es scheint als ob sie versuchen die Orks an den Mauern zu binden und Zeit zu gewinnen.

Durch die Kanäle

Unterdessen versuchen die Orks und die beiden Goblins verzweifelt sich zur Hauptstreitmacht durchzuschmuggeln. Doch die Ausfalltore sind bemannt, die Zinnen mit bewaffneten Soldaten gefüllt und die Berge zu hoch und zu weitläufig um sie zu erklimmen. Ein verzweifelter Plan nahm Gestalt an. Die Abwasserkanäle der Stadt, welche durch zwei grosse Tunnel unter den Stadtmauern durchfliessen und sich in den See vor der Mauer ergiessen waren zwar eine sehr riskante Angelegenheit, jedoch die einzig greifbare. Mutig sprangen sie ins kalte Nass nahe den Mauern und wurden augenblicklich vom starken Sog erfasst. Die Freude über die gute Idee wurde jedoch schnell getrübt als sie merkten das die Ausgüsse mit starken Gittern versiegelt waren. Die Strömung drückte sie gegen das kalte Metall und raubte ihnen den Schnauf. Doch sie waren weit davon entfernt aufzugeben. Kure und Poi'son kletterten auf die breiten Schultern der Orks und begannen damit, Säure auf die rostigen Gitter tropfen zu lassen um sich einen Weg nach draussen zu bahnen. Als Borknagar und Kror langsam zu ertrinken drohten und An'Raak die beiden nur mit Müh und Not wieder an die Oberfläche ziehen konnte, begann sich Panik einzuschleichen. Thul'Sad verwandelte seinen rechten Arm in einen riesigen Tentakel und versuchte mit aller Gewalt die Gitterstäbe auseinander zu biegen. Mit Hilfe der Goblins und den vereinten Kräften der Orks, gelang es ihnen, die Gitterstäbe weit genug auseinander zu biegen, um hindurchschlüpfen zu können.

Schere aus Licht und Stahl

Das Wasser spie die kleine Gruppe aus und liess sie mitten in die wütende Schlacht plumpsen. Als sie wieder auftauchten und sich umschauten, waren zumindest die Orks zwischen der Schlacht und der Auslieferung der wichtigen Nachricht hin und hergerissen. Schliesslich siegte jedoch das Pflichtbewusstsein (oder war es doch die drohende Strafe bei nicht erfüllen des Auftrages?) und sie machten sich daran, sich einen Weg durch die heranstürmenden Orks zu bahnen. Obwohl sie nicht kämpfen mussten, erwies sich der Weg als sehr schwierig, da die Horde mit ihrer gesamten Wut gegen die Mauern von Stormwind brandete und keiner daran dachte der kleinen Gruppe freiwillig Platz zu machen. Nachdem sie das Tal der Helden verlassen hatten, konnten sie drei Hauptlager der Orkclans erkennen. Doch nicht nur die Lager wurden sichtbar, sondern auch ein silbernes blitzen weite hinter den orkischen Linien. Schnell stellte es sich heraus, das dies die Verstärkung der Menschen war, welche sich geschickt in den Rücken der angreifenden Orks bewegt hatte. Gerade als sie eine Warnung schreien wollten, zischten Flügel über sie hinweg und scharfe Krallen zerfetzten die Luft über ihren Köpfen. Erschrocken schauten sie hoch um zu erkennen das sie von fliegendem Getier, welches von Zwergen geritten wurde, angegriffen wurden. Hämmer krachten in die angreifenden Orks und rissen blutige Schneisen in die Horde. Die Orks wurden nun von allen Seiten her angegriffen und die Blutlust der drei Clans wurde zu panischen Angst. Rund um die kleine Gruppe verloren sie die Nerven und die hastig aufgebaute Verteidigung gegen die fliegenden Angreifer wandte sich zur heillosen Flucht. Auch die Orks des Bladewind Clans ergriffen die Flucht als sie mit Schrecken erkannten, das die Schlacht so gut wie verloren war.

„Welch eine Niederlage… Welch eine Verschwendung… Zu Anfang hatte die Horde bei ihren Feldzügen noch leichtes Spiel, doch da wusste der Feind noch nicht genau, mit was er es zu tun hat. Doch bei Stormwind mussten wir erkennen, dass rohe Gewalt und die Überzahl alleine nicht ausreichen. Denn in Wahrheit mussten die Blasshäuter hinter ihren Mauern bloss lange genug aushalten. Einen Feind direkt im Herzen seiner Macht anzugreifen, ohne auf den eigenen Rücken zu achten, ist letztendlich töricht und liess damals das Vorgehen der Horde beinahe lächerlich erscheinen. Hätten wir etwas am Ausgang der Schlacht verändern können? Ich glaube kaum. Selbst wenn unsere Nachricht durchgekommen wäre. Die Menschen waren hier seit jeher Zuhause und sie kannten ihre eigene Stärke. Und letztendlich waren da diese Barträger auf ihren geflügelten Tieren. Mit ein paar wenigen hätte die Belagerungsstreitmacht vielleicht fertig werden können, aber mit einer ganzen Streitmacht dieser Flieger? Die Zwerge haben der Horde den Schädel eingeschlagen… Jetzt galt es fürs erste lediglich, zu überleben. Hier würde ich nicht sterben, schwor ich mir…“ -_Thul'Sad_-

In Deckung

Sie rannten so schnell sie konnten. Die Reitereien der Menschen rasten indes in die fliehenden Orks und ritten all jene über den Haufen, welche nach dem Angriff der Greifenreiter noch stehen konnten. Glücklicherweise waren die Menschen so verbissen, die Stadttore zu entlasten, das ein beträchtlicher Teil der drei Clans sich loslösen und fliehen konnte. Die Späher und die Goblins rannten bis die Beine sie nicht mehr tragen wollten. Gerade als sie über einen Halt diskutieren wollten, erreichten sie die noch glimmenden Ruinen von Goldshire. Sich an ihren Kurzaufenthalt erinnernd führten die Goblins die Orks zu den Ruinen der einstigen Taverne wo sie sich im etwas kühleren Untergeschoss verschanzten. Ohne eine Wache aufzustellen, schliefen sie ein und erwachten erst wieder, als die Sonne erneut vom Himmel brannte und draussen Pferdegeräusche zu hören waren. Vorsichtig spähte An'Raak aus der ausgebrannten Luke und entdeckte ein paar Reiter, welche sich jedoch nicht allzu gründlich umsahen. Thul'Sad belegte sich selber mit einem Unsichtbarkeitszauber und schlich zur Sicherheit aus dem Keller der Taverne. Nach ein paar Blicken entdeckte er weitere Soldaten und ein paar Menschen welche in Roben gehüllt waren. Die Magier und die Soldaten ritten kurz darauf weiter, fest davon überzeugt, das dieser Teil bereits von Orks gesäubert war. Kaum waren sie weg, brach die kleine Gruppe auf und machte sich so schnell als möglich auf den Weg, um in Richtung Heartshire wieder auf orkische Truppen zu treffen.

Fährtensuche

Nach ein paar Tagen Marsch trafen sie auf weitere Spuren flüchtender Orks und sie entschlossen sich, ihnen zu folgen um grössere Kampfkraft zu erreichen. Doch die Freude währte nicht lange, bereits fünf Tage später stiessen sie des Nachts auf einen Trupp Fusssoldaten der Menschen. Die knapp dreissig Krieger hatten sich bereits zur Nachtruhe hingelegt und nur die Wachen marschierten um das Lager. Nach einer kurzen aber heftigen Diskussion entschied sich die Gruppe, die Menschen vorerst am Leben zu lassen und mehr Abstand zu gewinnen. Gegen den Morgen begannen sie sich langsam ein Versteck zu suchen. Kror machte wie immer die Aufklärungsarbeiten und entdeckte sehr zu seinem Erschrecken, einen toten Ork im nahen Gebüsch. Ihm war die Kehle durchgeschnitten worden und sein Fuss hing in einer Bärenfalle. Zuerst schoben sie dies auf die Menschen, doch An'Raak machte darauf aufmerksam das dies genau so gut die anderen Mitglieder seines Squads gewesen sein könnten. Um Zeit zu sparen, hat man den verwundeten sehr wahrscheinlich umgebracht.

Stahlregen

Nach dem unappetitlichen Fund hatte keiner Lust an dem Ort zu campieren und Kror war aufgrund der Bärenfalle vor weiteren beissenden Überraschungen gewarnt. So marschierten sie weiter, allen voran Kror, mit der Nase auf der Fährte und einem Ast vor sich her schwingend, um allfälligen Fallen auszuweichen. Nur wenig später jedoch waren ihre Kräfte beinahe aufgebraucht und als sie auf einer grösseren Lichtung ankamen, und in deren Mitte darüber beraten wollten wo man ein Lager einrichten wollte, huschte ein Schatten über sie. Schnell schauten sie in den Himmel und entdeckten eine Gruppe Greifenreiter, welche in Formation auf sie zuflog. Mit einem kurzen Kommandoruf rannten die Orks und Goblins mit Ausnahme von An'Raak auf die andere Seite der Lichtung und warteten im Schatten der Bäume. An'Raak versuchte die Greifenreiter auf sich zu lenken und ein vermeintlich einfaches Ziel zu bieten. Einer der Greifenreiter schoss auf ihn zu und zog kurz oberhalb sein Reittier wieder in die Höhe. Dann liess er knapp ausserhalb von An'Raaks Sichtfeld seinen Hammer auf ihn niederfallen. Während des Falls begann der Hammer zu leuchten und raste wie ein kleiner Komet auf den Baum unter dem sich der Anführer der Orks befand zu. Die anderen schrieen ihm zu und versuchten ihn auf die heranrasende Gefahr aufmerksam zu machen. Im letzten Moment bevor der Hammer den gesamten Baum spaltete und eine Explosion den Aufschlagspunkt erschütterte, sprang An'Raak zur Seite und sicherte sich so das überleben. Dann brach die Hölle los. Die Orks und die Goblins rannten los und suchten im dichten Wald Deckung. Doch die Reiter liessen sich Zeit und entleerten ihre Munitionssäcke in den Wald. Mitten in den herabfallenden Geschossen begann Kure mit einer kleinen Bastelei. Aus Öl und ein paar weiteren Zutaten bastelte er eine kleine Rauchbombe, mit welcher er das Feuer für einige Sekunden auf sich zog. Durch den starken Rauch verloren die Greifenreiter die Übersicht und die kleine Gruppe konnte entkommen.

Am Ende der Kräfte

Ihre ursprüngliche Richtung verlassend, rannten die Orks und die Goblins weiter. Sie rannten und rannten bis ihre übermüdeten Körper nach mehr als sechsunddreissig Stunden ohne Schlaf und nur mit kurzen Pausen langsam zu versagen drohten. Nach einer Weile stolperten sie mehr vor sich hin als wirklich zu laufen und als die Landschaft nur mehr grüne und braune Flecken waren, welche vor den tränenden Augen hin und her zuckten, beschlossen sie, die Flucht aufzugeben und zu rasten. Während der Rest der Gruppe einfach an Ort und Stelle einschlief, spannten Kure und An'Raak ein Seil um das „Lager“ und fielen dann auch in einen tiefen traumlosen Schlaf. Als sie wieder aufwachten Regnete es. Zwar war es Tag, aber sie mussten mindestens einen ganzen Tag lang ohne Deckung auf dem Waldboden geschlafen haben. Thul'Sad bemerkte zu seinem erstaunen, dass dort wo sein Stab gelegen hatte, der Regen eine schwarze Pfütze gebildet hatte. Er streckte seine magischen Sinne aus und bemerkte das von seinem Stab eine art pulsierende Welle ausging. Dies war sogar für ihn neu und deshalb widmete er einen Grossteil seiner aktuellen Zeit dem Studium dieses seltsamen Phänomens.

Ein ungutes Gefühl

Schnell brachen sie das kleine Lager ab und machten sich auf den Weg Richtung Süden. Poi'Son, der Zwilling von Kure wurde plötzlich von einem seltsamen Gefühl heimgesucht. Zuerst verschwieg er es den anderen und konzentrierte sich vermehrt auf die umliegende Landschaft, doch als er nach 3 Tagen noch immer das gleiche Gefühl hatte, und sich der Eindruck verstärkte das irgend etwas nicht stimmte, berichtete er den anderen. Thul'Sad schloss auf die neue Magie in seinem Stab und auch die anderen nahmen des kleinen Goblins Worte nicht auf die leichte Schulter. Wieder zwei Tage später erreichten sie einen grossen Fluss, den Elwyn. Gerade als sie überlegten wie dieses Hindernis ohne grössere Probleme zu überwinden sei, wurde Poi'Son's Gefühl der Falschheit sehr stark und sein Blick erspähte sonderbares. Der Wald, aus welchem sie gerade getreten waren, schob sich langsam beiseite und bildete eine Gasse.

Verdammtes Spitzohr

Am Ende der Gasse ritt eine Gestalt auf einem braunen Pferd. Sie hatte lange blaue Roben an und hielt ein dickes Buch in der rechten Hand. Das Spitzohr erkannten die Orks schnell wieder. Es war die seltsame Begegnung Wochen zuvor, als eben dieser Elf der da so lässig auf die Gruppe zuritt, welcher im Alleingang und ohne einen Kratzer zu bekommen zehn Gnolle tötete oder in die Flucht schlug. Und genau dieses Spitzohr stieg nun vom Pferd, verstaute sein Buch in einer Seelenruhe und holte ein Schwert aus seiner Satteltasche. Die Orks und die Goblins waren so verblüfft ab dieser Lässigkeit, das sie sich nicht sofort in Verteidigungsstellung warfen sondern verdattert versuchten, Kontakt aufzunehmen. Die schmalen Lippen des Elfen verzogen sich zu einem füchsischen Lächeln als er begann, einen Zauber zu weben. Noch immer perplex, riefen sie ihn an, sogar als ein Wasserelementar sich neben ihm manifestierte.

Einer gegen alle

Der Kampf begann mit fürchterlicher Intensität als der Wasserelementar direkt auf Kror zustürmte. Während der Elf sich eher noch zurückhielt, griff das Geschöpf furchtlos an. Kror und Thul'Sad konzentrierten sich auf den Elementar, welcher die beiden ziemlich stark in Bedrängnis brachte. Kure griff zuerst den Elfen an, wandte sich jedoch mit einem gemeinen Grinsen seinem Pferd zu und schwang seinen Stab. Poi'son zog seinen Panzerhandschuh an und stürzte sich mit einem Kampfschrei auf die unteren Regionen des geschickt ausweichenden Elfen. Borknagar nutzte die Gelegenheit, und übte sich mit der Bedienung seiner Armbrust, und schaffte es drei mal nacheinander die selbe Stelle zu treffen, der Baum hinter dem Elfen. An'Raak stürzte sich, Maugan's Fluch schwingend, auf den Wasserelementar. Trotz der geschickt geführten Schläge gegen den Elementar und den Elfen, schien es als ob die Waffen der Orks gegen den Elementar wirkungslos sind und den Elfen meistens verfehlten.

Während die Klingen zuckten und die magischen Kräfte von Borknagar und Thul'Sad wirkungslos an den Schilden des Elfen zersplitterten, begannen die Orks langsam am leichten Sieg zu zweifeln. Als der Elf plötzlich einen Zauber sprach, der die meisten Mitglieder des Spähtrupps schrumpfen lies, sah diese Sache sogar noch weitaus düsterer aus. Kure lag unter den Hufen des plötzlich gigantischen Schlachtrosses und wich verzweifelt den herabtrommelnden Hornhämmern auszuweichen. Poi'son wich Richtung Wald zurück und erhoffte sich aus der Deckung einen Vorteil. Kror musste schmerzlich feststellen das ein rechter Schwinger eines Wasserelementars einem ziemlich weit fliegen lassen kann. Während sich der leicht kleinere Kror wütend den schmerzenden Bauch rieb, hieb An'Raak unvermindert auf die Kreatur ein. Die magischen Kräfte des verfluchten Hammers schienen den Lebensfaden des Elementars mit jedem Schlag mehr zu schwächen. Dann brach der Elementar unter dem Druck von An'Raak und einem rasenden Kror zusammen. Für einen kurzen Augenblick schien der Kampf innezuhalten. Dann warfen sie sich auf den Elfen. Der Anführer der Späher warf sich gegen den Elfen, krachte mit seinem Hammer hart auf dessen Schulter. In diesem Moment schlang Kror seine Kette um die Füsse des Elfen und warf diesen um. Doch die vermeintlich leichte Beute, verschwand mit einem hellen Lichtblitz, nur um ein paar Schritt entfernt wieder stehend aufzutauchen.

Wieder stand die Zeit einen Moment still, und der Elf nutzte sie um eine kleine Flasche zu trinken, welche seine Wunden wieder schloss. Er zog das Schwert aus der Scheide, welches augenblicklich von knisternden Blitzen umgeben war und drehte sich wieder zur Gruppe um. An'Raak nutzte die kleine Pause um sich vor den anderen zu positionieren, und gab ihnen das Zeichen zum Rückzug. Dann zog er den Handschuh aus und warf ihn dem Elfen vor die Füsse. Maugan's Fluch weit abgespreizt in der Rechten haltend, wartete er auf die Reaktion des Elfen. Dieser spuckte abfällig auf den Boden und folgte An'Raaks Beispiel. Dann gingen die beiden ungleichen Kontrahenten aufeinander zu und begannen, sich zögerlich im Zweikampf abzutasten.

Burning Cinder Fury of Crimson Chaos Fire (oder so…)!!!

Der Tanz des Todes wurde immer schneller, An'Raak und der Elf liessen ihre Waffen gegeneinander prallen. Die anderen Orks und die Goblins nutzten die Gunst der Stunde und begannen ebenfalls den Elfen zu bedrängen. Sogar Borknagar, welcher sich zuerst zurückziehen wollte, begann damit wieder anzugreifen. Einzig Thul'Sad, dessen magisches Arsenal sich langsam dem Ende neigte, betrachtete seinen Stab, nur um kurz mit den Schultern zu zucken und sich in die reissenden Fluten des Elvyn fallen zu lassen.

Der Rest der Gruppe, An'Raaks Befehl zum Rückzug ignorierend, begannen den Elfen immer weiter zu bedrängen. Während sich Maugan's Fluch und die knisternde Klinge des Elfen in immer kürzerem Abstand trafen zog sich der Elf langsam zurück. Dann, stürmte An'Raak plötzlich vor, und konnte dem Spitzohr mit einem gezielten Schlag die Waffe aus der Hand reissen. Doch anstatt der kinetischen Energie und der Schwerkraft zu entsprechen, schwebte die Waffe regungslos in der Luft, und begann, unabhängig von ihrem Besitzer auf An'Raak einzuhämmern. Nachdem der massige Ork einen herben Treffer am Unterschenkel erlitten hatte, gesellte sich das Schwert wieder zum Elfen und das Duo liess sich weiter zurückfallen.

Während An'Raak seinen Kopf schüttelte um den Schmerz zu verdrängen, griff der Rest der Gruppe den Elfen an. Dieser jedoch begann mit einer Beschwörung, welche seine Hände in ein gleissendes Inferno verwandelte. Der daraus entstandene Feuerball warf er mit einen grimmigen Lächeln zwischen die Angreifer, genau so, das An'Raak von der gewaltigen Explosion verschont wurde. Die beiden Goblins, verbrannten augenblicklich zu Asche, sie hatten nicht mal Zeit um ihren nahen Tod zu begreifen. Borknagar wurde von der Flammenwelle ergriffen und der zu Kohle verbrannte Leib des Hexers wurde von der nachfolgenden Druckwelle zerrissen. Kror, am weitesten entfernt vom Zentrum der Explosion, wurde vom Feuer erfasst und von der Explosion beinahe bis an den Fluss geschleudert.

Um Leben und Tod

Er hatte Glück im Unglück. Trotz seiner schwer verbrannten Haut, welche sein jede nicht geschützte Stelle mit Hautfetzen und Blasen bedeckte, war Kror noch am Leben. Schwer verwundet schaute er sich um und erblickte den kreisförmigen Explosionskrater, sowie An'Raak der sich für eine weitere Attacke bereit machte. Dem brennen auf seinem ganzen Körper folgend, liess sich auch Kror in die Fluten des Elvyn fallen.

An'Raak unterdessen stapfte durch den ausgekohlten Krater und wandte sich, Maugan's Fluch bereit haltend, dem Elfen zu. Mit einem ohrenbetäubenden Kampfschrei stürzte er sich auf die grazile Gestalt. Der schwere Hammerkopf zischte durch die Luft und das finstere Glühen tauchte sein Gesicht in ein wütendes Rot. Dann traf Stahl auf Stahl, Magie auf Magie und die beiden Kontrahenten erzitterten unter der Wucht des Aufpralls. Der Elf wurde durch den ungestümen Angriff aus dem Gleichgewicht gebracht und musste sich Bewegen um seine Balance wiederzufinden. Doch An'Raak liess ihm keine Zeit, wieder und wieder drosch er mit dem Hammer auf ihn ein und die knisternde Klinge parierte die Schläge immer knapper. Meter für Meter drängte der grosse Ork vorwärts, Schaum in den Mundwinkeln und Schweiss am ganzen Körper. Die Gegenangriffe des Elfen wurden immer schwächer und blieben nach dem ersten Treffer an der Schulter ganz aus.

Dann, nach einem weiteren gewaltigen Schlag mit Maugan's Fluch, machte der Elf einen überraschenden Satz rückwärts. Kaum kam er wieder auf die Füsse, begann er mit einer Beschwörung und als schleuderte eine schwarze Kugel aus konzentriertem Nichts auf den heranstürmenden An'Raak. Überrascht durch den plötzlichen Gebrauch von Magie konnte An'Raak nicht mehr ausweichen, und die Kugel traf ihn mitten ins Gesicht. Die Welt verschwand und machte einer grausamen, kalten Schwärze platz.

Alte Bräuche, verlorenes Wissen

Kror schwamm, seine Muskeln schmerzten und machten sogar seiner verkohlten Haut Konkurrenz, doch er lebte, noch. Wie wild paddelte er Zug um Zug weg von den schrecklichen Bildern, welche der explodierende Feuerball in seinen Schädel und seine Haut gebrannt hatte. Auf der anderen Seite angekommen zog er sich mit verkrampften Muskeln aus den eisigen Fluten, nur um zu bemerken, das Thul'Sad bereits auf ihn wartete. Gerade als Kror seine Wut an dem früh geflüchteten Magier auslassen wollte, ertönte ein langgezogener Schmerzensschrei von jenseits des Flusses. Beiden war klar, das der Elf den ungleichen Kampf gewonnen hatte, und beschlossen, ihre Streitereien auf später zu verlegen. Kror gab Fersengeld und Thul'Sad musste sich bemühen um mit dem flinken Späher mithalten zu können.

Die beiden Orks flüchteten in den Wald. Einen vollen Tag lang rannten sie, ohne länger als ein paar Minuten zu stoppen. Am gleichen Abend brachen sie völlig erschöpft zusammen und schliefen genau dort ein, wo sie hingefallen sind. Später, nachdem sie aufgewacht sind nahmen sie eine karge Mahlzeit zu sich. Gerade in diesem Moment hörten sie Geräusche von menschlichen Soldaten. Schnell sprangen sie auf und rannten los, in Richtung des in der Ferne dunkel aufragenden Redridge Gebirges. Wieder ging die Hatz quer durch den dichten Wald, über Stock und Stein, weg vor dem allgegenwärtigen Feind. Dann, einen Tag später, als sie schon lange nichts mehr hinter sich gehört hatten, entschloss sich Kror noch einmal zur Stelle des Kampfes zurückzukehren, um den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen. Ein heftiges Gespräch über den Sinn und die Gefahr einer solchen Tat entstand. Kror konnte nur unter Androhung von Gewalt und mit der entschieden höheren Überlebenschance zu zweit drohen, und so war die Entscheidung auch alles andere als eine befriedigende Lösung.

Nach einem langen, dafür umso vorsichtigeren Marsch erreichten Sie die Ufer des Elvyn. Thul'Sad liess sich nicht davon überzeugen, den Fluss zu durchqueren und so blieb er zurück bis Kror die anderen bestattet hatte. Kror indessen schwamm mit kräftigen Zügen durch den breiten Strom und huschte flink wie ein Wiesel zum Schauplatz des Kampfes mit dem Hochelfen. Nach einer kurzen Untersuchung fand er vereinzelte Spuren und Überreste seiner Kampfgefährten. Mit verhärteter Miene schichtete er Holz zu einem Haufen und legte die wenigen Körperteile und Habseligkeiten welche er gefunden hatte oben auf. In alter orkischer Tradition setzte Kror den kleinen Scheiterhaufen mit ein paar Worten für die Geister in Brand. Danach machte er sich auf die Suche nach nützlichem welches bei dem Kampf herrenlos geworden war. Doch weder Borknagar's Bierkrug noch die verfluchte Waffe An'Raaks lies sich finden. Tatsächlich war es sogar so, das von An'Raak gar nichts mehr übrig war. Einzig eine geschwärzte Stelle auf dem Moosbewachsenen Waldboden lies eine magische Wirkung erahnen.

„Ich erinnere mich noch allzu deutlich an dieses Ereignis zurück. Ich glaube, damals begann ich erst, Kror mehr als nur ein wenig zu verachten. Dieses antiquitierte Ritual zu Ehren der Gefallenen war die Gefahr nicht annähernd wert, die wir für den Rückweg auf uns nehmen mussten. Allerdings…es hatte letztendlich doch noch durchaus einen Nutzen für mich. Mein Blick schweifte über das andere Ufer und trotz der Enfernung spürte ich jenes abklingende Grollen und die vergehenden Schatten von Energien, welche der Kampf mit diesem Magier hinterlassen hatte. Die Macht dieses Elfen hatte damals einen nicht gerade kleinen Eindruck bei mir hinterlassen. Und während der verdammte Kror ein „Freudenfeuer“ entfachte, ging ich im Geiste nochmals jeden einzelnen Augenblick des Kampfes durch und prägte mir ein, was ich erlebt hatte. Und insgeheim keimte in mir die wachsende Hoffnung, eines Tages demjenigen, dessen Unterschrift jene verbrannte Erde trug, wieder zu begegnen. Und wenn meine Macht es dann vermöchte, würde ich der Toten gedenken…auf meine Weise…“ -_Thul'Sad_-

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